Obrządek pogrzebowy kultury wielbarskiej w Wielkopolsce
Abstract
In den letzten Jahren wurden wichtige Gräberfelder der Wielbark-Kultur in Grosspolen
entdeckt, wie Imielno, Kr. Gniezno, Kowalewko, Kr. Oborniki, Jordanowo, Kr. Świebodzin,
Zakrzewska Osada, Kr. Sępolno, die einige zehn bis mehrere hundert Bestattungen zählen. Im
nördlichen Teil Grosspolens sind bisher über 100 Gräberfelder bekannt geworden. Die Belegungszeit
umfasst die Zeit vom Ausgang der Stufe В 1 bis zur Stufe Clb; die Gräberfelder
wurden in verschiedenen Zeiten angelegt, mit einem Höhepunkt der Belegung in der Stufe
B2/Cl-Cla . Anschliessend wurden die meisten Nekropolen verlassen.
Die Besiedlung der Wielbark-Kultur in Nordgrosspolen dauerte bis zur Stufe C lb an, in
der auch die Przeworsk-Kultur in demselben Gebiet anwesend war. Somit ist dessen Kulturhomogenität
diskutabel und betrifft auch die Stufe B2/Cl-Cla, als die Kontakte zwischen den
beiden Kulturen begannen und kleine Bevölkerungsgruppen der Wielbark-Kultur nach Kujawien
gelangten, von denen zumindest ein Teil in der Przeworsk-Population aufging. Im grosspolnischen
Gebiet der Przeworsk-Kultur sind nur wenige Wielbark-Merkmale bekannt, während
im Gräberfeld der Wielbark-Kultur in Słopanowo mehrere Funde vom Przeworsk-Charakter
aus den Stufen B2 /Cla-Clb Vorkommen. Andererseits entspricht die Ausstattung der Frauengräber
dieser Nekropole dem elbgermanischen Modell der jüngeren Kaiserzeit. Die elbgermanischen
Einflüsse sind ausserdem im ganzen Wielbark-Gebiet Grosspolens in der Keramik
sichtbar; es sind auch westliche Scheibenfibeln und Spinnwirtelformen vertreten.
Für die Wielbark-Kultur in Grosspolen sind birituelle Gräberfelder mit Hügeln, Steinkreisen
und Flachgräbern charakteristisch, die vom Ende der Stufe Bl an angelegt wurden. Der Anteil
an Skelettgräbem ist nach Regionen verschieden. Die Toten lagen meistens in gestreckter Lage,
mit dem Kopf im Norden, ausnahmsweise im Süden bzw. im Westen. Grabstörungen kommen
relativ oft vor, in den Beraubungschächten lagen manchmal Grabsteine.
ln manchen Brandgrubengräbem treten Steinpflaster oder Grabsteine auf. Die Beigaben in
Brandgräbem waren meistens verbrannt, vereinzelt ohne Feuerspuren, wie ein Goldhalsring aus
Dorotowo und ein Goldfingerring aus Poznań-Komandoria.
Nur wenige Gräber enthielten männliche Beigaben, wie Sporen, eine Trense und einen
goldenen Halsring; ebenso wenige wurden anthropologisch als Männerbestattungen bestimmt. Als Urnen wurden manchmal Bronzegefässe verwendet, wie in Dorotowo, Krzyż-Łokacz,
Wapniarnia-Biała, Poznań-Szeląg, Poznań-Komandoria und Brzostowo. Die Ausstattung der
Kinder unterscheidet sich nicht von derjenigen der Erwachsenen; als Kinder- und Frauenbeigaben
gelten Amulette.
Die Gräberfelder nahmen meistens ein grosses Areal ein, oft mit Hügeln und Steinkreisen.
Die Ustrinen, Feuersteilcn und vermutlich Opfergruben konzentrierten sich in einigen Nekropolen
in einem abgesonderten Teil. Die Gräber bildeten Konzentrationen, die vermutlich den
Familien bzw. Sippen entsprachen.
Im Gräberfeld von Słopanowo (von mehr als 120 x 75 m Grösse) lag am Ostrand eine
Zone mit einem Kreis (?), einem Grabenobjekt, Opfergruben (?) und Feuerstellen. Im Grabenobjekt
befanden sich eine Bestattung, eine Ustrine, zerbrochene Tongefässe und Tierknochen,
alles vermutlich von ritueller Bedeutung. Dieselbe Funktion hatten wahrscheinlich Konzentrationen
von Feuersteilcn, die von einigen weiteren Gräberfeldern bekannt geworden sind.
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