Konstrukcje drewniane z grobów ciałopalnych z cmentarzyska kultury wielbarskiej w Jartyporach na Podlasiu
Abstract
Das Gräberfeld in Jartypory, Kr. Węgrów, ist bereits seit den 60-cr Jahren des 20. Jhs.
bekannt. Systematische Ausgrabungen wurden in den Jahren 1998-99 durchgeführt, wobei
Objekte der Wiclbark-Kultur entdeckt worden sind. Aus Streufunden ist es zu schliesscn, dass
in der Nekropole auch Gräber der Przeworsk-Kultur angelegt wurden. Nach dem Fundmaterial
zu urteilen, wurde das Gräberfeld der Wielbark-Kultur in den Stufen B2/C1-D belegt.
Unter den entdeckten Objekten sind verschiedene Brandgrabanlagen besonders interessant,
hervorzuheben sind vor allem vier grosse und tiefe, regelmässige Gruben mit Asche und
grosser Menge von Holzkohlestücken (Objekte 28, 30, 49 und 52; Abb. 2). Am Boden jedes
dieser Objekte befanden sich Reste -von in situ verbrannten, in mehreren Schichten lagernden
Holzgerüsten. Die Wände der Gruben wiesen keine Brandspuren auf, was vermuten lässt, dass
das Holz in offener Grube brannte. In zwei Gruben wurden je eine Urne mit Leichenbrand
gefunden, in zwei weiteren waren die verbrannten Knochen zerstreut. Als Inventar sind
Keramikfragmente, teilweise sekundär verbrannt, Glasperlen, Bronzefibcln und - schnallen,
Glasspielsteine und Spinnwirtel zu nennen. Das Objekt 49 wird durch die Fibel A. 170 in die
Stufe Clb-C2 datiert.
Es ist anzunehmen, dass die genannten Objekte mit den Gerüsten als Brandbestattungen
zu interpretieren sind; dagegen bleibt die Bestattungsform völlig unklar. Vermutlich haben wir
mit Spuren besondererer Riten während der Brandbestattungszeremonie zu tun, deren Identifizierung
sehr schwierig ist, um so mehr, als bisher anthropologische und dendrochronologische
Untersuchungen fehlen. Sicher ist nur, dass in den vier vorgestellten Befunden noch vor der
Bestattung Holzkonstruktionen errichtet und anschliessend abgebrannt wurden. Die verbrannten
Tongefässfragmente zwischen Holzbalken im Objekt 52 weisen darauf hin, dass ursprünglich
auf dem Holzgerüst unidentifizierte Gegenstände deponiert wurden. Vielleicht kommen
u.a. Haselnüsse in Frage, deren magische Bedeutung allgemein akzeptiert ist.
Die Leichenbrandreste sind vermutlich als pars pro toto der vollständigen Brandbestattung
zu betrachten, worauf die geringe Knochenanzahl sowie fragmentarische Beigaben hindcuten.
Was mit dem Rest geschah, bleibt eine ofTene Frage. Eine hellere Farbe im oberen Teil unserer
Befunde wäre zumindest in einigen Fällen als Anzeichen der Wiederöffnung des Grabes zu
interpretieren. Völlig unklar bleibt die Interpretation unverbrannter Beigaben, vor allem
Bernsteinstücke, in schwarzen, mit Holzkohle gefüllten Gruben.
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